Was für ein wunderliches und vielfältiges Spiel zwischen den Polen von „Natur“ und „Kunst“ entfaltet sich hier! Farbenreich und ungemein spielerisch weiss das Ensemble Sonorità mit den kunstvoll zusammengefügten Tönen und Klängen den Raum zwischen diesen Polen auszuloten. Aber ist es denn immer noch „Natur“, wenn sich barocke Komponisten Vogelgezwitscher für ihre Werke aneignen? Ist es geliehene oder nicht schon eigentlich domestizierte oder gar verbesserte Natur, wenn wir von „to hit the nature“ lesen? Englische wie auch französische und italienische Werke integrieren auf dieser CD die Nähe zur Natur oder sind durch sie inspiriert. Es ist nicht nur zum damaligen Vergnügen eines „Bird Fancyer“, es ist ebenso das Vergnügen eines heutigen Hörers, einer heutigen Hörerin. Conrad Steinmann

 

Einfühlsame Virtuosität
„2016 kamen fünf Musiker aus fünf verschiedenen Ländern und Kulturen zusammen in dem Bestreben, dem Publikum einen reichen, farbigen Sound zu präsentieren“, schreibt Sonorità in der Selbstdarstellung des Ensembles mit dem gemeinsamen Hintergrund des Studiums an der Schola Cantorum Basiliensis. Die deutsche Übersetzung ihres Namens lautet Wohlklang, und dieser musikalischen Kardinaltugend ist das Ensemble hörbar verpflichtet, allerdings ohne dass diese Qualität sich dämpfend auf die übrigen Parameter ihrer Interpretationen auswirkte: Vom Solo bis zum Quintett reicht die Variationsmöglichkeit der Besetzungen von Sonorità, und auf’s beste ergänzen sich Temperament und Innigkeit zu einer ebenso lebendigen wie feinsinnigen und überaus kurzweiligen Darstellung dieses musikalischen Vogelzug durch das Westeuropa des 17. Jahrhunderts – sogar eine kurze Improvisation unter dem Titel In the Forest verbreitet Wohlgefallen. Detmar Huchting [31.03.2023] www.klassik-heute.de